Mehr Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen

Symptomatischer Aktionismus statt Ursachenbekämpfung

Menschen unter Generalverdacht zu stellen, dass sie eine Straftat begehen könnten, dies ist ein Umstand, welche viele nicht akzeptieren wollen. Es ist also kaum verwunderlich, dass flächendeckende Überwachung an öffentlichen Plätzen für Unbehagen sowie Unmut sorgen. Einige fühlen sich in die Zeit von vor 1990 zurückversetzt, wo pauschale Überwachung nicht selten zur Normalität gehörte. Diese in das Privatleben einschneidende Gegebenheit will wohl kaum jemand wieder haben. Kann eine Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen Straftaten wirklich verhindern?

 

An dieser Stelle scheiden sich die Geister, denn sicherlich können Kameras abschreckend wirken. Doch Videoüberwachung in beispielsweise Zügen verhinderten nicht immer Straftaten, trugen unter Umständen jedoch zur späteren Aufklärung bei. Doch kann man letztgenanntes als Vorwand für etwaige Kamerainstallationen nehmen? Sozialpädagogische Angebote und die Verbesserung der gesellschaftlichen Lebensbedingungen können als Ursachenbekämpfung eher dienlich sein, um Straftaten im Vorfeld häufig zu verhindern, als Aktionsmaßnahmen wie Videoüberwachung.